Blau-gelb mit einem Auge? Macht das Sinn?

blau-gelb mit einem Auge? Geht das?
Ob man mit einem halbblinden Pferd Equikinetic oder Dualaktivierung machen kann?

Letzte Woche rief mich eine Kundin an und fragt mich: Blau-gelb mit einem Auge? Macht das Sinn? Ein Pferd ist einseitig erblindet und nun ist die Frage, ob man mit einem halbblinden Pferd auch Equikinetic® oder Dualaktivierung® machen kann. Klar, kannst du, allerdings musst du ein paar Dinge wissen. Bei der blau-gelben Arbeit spielen wir mit dem Farbwechsel in den Gassen. Das Pferd macht Gehirnjogging, da es ständig durch die Farbreize (blau und gelb sticht für sie deutlich hervor) rechts und links guckt und gleichzeitig abwechselnd die linke und rechte Gehirnhälfte aktiviert. (Hierzu gibt es nächste Woche noch ein Erklärvideo). Bei einem halbblinden Pferd passiert das nicht. Es kann auch sein, dass ein halbblindes Pferd – je nachdem wie lange es schon erblindet ist – erst einmal unsicher in den Gassen ist. Daher bietet es sich an, nur innen Schaumstoffgassen zu legen und auf der Seite mit dem gesunden Auge zu beginnen. Haben die Pferde sich in dieser „Quadratvolte“ zurechtgefunden, wechselt man auf die andere Hand. Überfordere dein Pferd auf keinen Fall. 

Stimmkommandos zur Orientierung

Etabliere Stimmkommandos zur Orientierung. Pferd können auch rechts und links lernen. Langsam und schnell sollten genauso ein Stimmkommando bekommen wie Stopp und Go. Was du verwendest, ist komplett dir überlassen (Schnalzen, Wörter, Klicken, etc.). Mit ETABLIEREN meine ich, eine verlässliche und eindeutige Verwendung der Stimmkommandos. Schreib dir bitte eine „Kommando-Liste“, auf der du alle Kommandos mit Bedeutung aufschreibst. Mehrere Kommandos fürs Halten bringen dein Pferd nur Durcheinander und aus der Balance. Deine Stimme ist deine wichtigste Hilfe! „Quatsch dein Pferd nicht tot“ hat mir einer meiner ersten Reitlehrer Immer gesagt. Bei halbblinden Pferden verhält sich das anders. Sieht dein Pferd dich auf dem Zirkel nicht, weil das gesunde Auge außen ist, ist eine sichere Verbindung über deine Stimme sinnvoll. Versuch mal eher leise zu kommunizieren und schau, wie dein Pferd reagiert. Lob und motiviere damit dein Pferd! 

Viele vergessen vor lauter Hilfengebung, dass ein liebevolles Wort auch ein großes Lob für Pferde sein kann!

Verlängere deinen Arm

Ein weiteres Hilfsmittel ist deine Gerte. Sie sollte NUR als Verlängerung deines Armes dienen und nicht zum Treiben mal auf dem Po, mal auf dem Hinterbein oder wo auch immer zum Einsatz kommen. Nutzt du die Gerte als verlängerten Arm, kannst du jedes Körperteil deines Pferdes aktivieren. Übe erst im Stand Schulter, Rumpf und Hinterhand zu aktivieren und gehe dann in den Schritt über.  Auch die leichte Verbindung zur Longe unterstützt dich bei der Arbeit. Schaffe eine vertrauensvolle und sichere Anlehnung für dein Pferd an deiner Hand. Ganz spannend: Lass dich doch mal mit geschlossenen Augen von einem anderen Menschen „longieren“ und fühl in die Verbindung rein. Ist eine Verbindung da, ist es einfach ihr zu folgen, hängt die Longe durch, verlierst du die Sicherheit und die Balance. Ist sie zu grob, hältst du vielleicht sogar dagegen.

Balance ist der Schlüssel zum Vertrauen

Balance ist für Pferde – ob gesund oder halbblind – ein Riesenthema! Ist ein Pferd ausbalanciert ist es sicher und fluchtfähig. Es weiß ganz genau, dass es im Notfall ganz flott weg galoppieren kann. Ist es nicht ausbalanciert, ist es unsicher und reagiert schneller mit Stress und Panik. Blau-gelb mit einem Auge macht also Sinn. Wichtig ist die Gewöhnung an die Gassen an den Beinen bzw. Hufen. Haben die Pferde erst einmal verstanden, dass sie sich an den Schaumstoffgassen nicht verletzen können, entspannen sie sich und arbeiten mit.
Ganz klar von Vorteil für die Balance ist die Arbeit mit der Doppellonge. Hier kannst du dein halbblindes Pferd wunderbar einrahmen und unterstützen. Lege dir z.B. eine Quadratvolte auf Zirkelgröße und fahre dein Pferd zunächst durch die Gassen. Denk daran, dass deine Körperposition für das Pferd auf der halbblinden Seite keine Rolle spielt. Bei einem gesunden Pferd richtet sich dein Pferd optisch nach dir aus, wenn du hinter ihm seitlich zu sehen bist. D.h. wenn du dich schräg hinters Pferd stellst, schaut auch dein Pferd nach rechts und stellt sich auch nach rechts. Halbblind muss sich dein Pferd sehr auf die Leinen verlassen. Die stete und sanfte Verbindung vom Kappzaum auf der Pferdenase zu deiner Hand ist also enorm wichtig für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.  

Schwindel und Verspannungen

Auch Schwindel kann für halbblinde Pferde ein Problem sein. Gerade wenn dein Pferd kürzlich erst erblindet ist, solltest du auf Hinweise wie einen schwankenden Gang achten und zunächst nur auf langen Geraden arbeiten. Hier lohnt es sich auf jeden Fall den Rat deines Tierarztes einzuholen. 

Ein weiteres leider häufiges Problem bei einseitig blinden Pferden ist das Verdrehen des Kopfes. Da dein Pferd auf einer Seite nicht mehr sehen kann, möchte es mit dem anderen Auge gucken und verdreht den Kopf. Je nachdem welches Auge betroffen ist, kann das Verdrehen enorm sein. Hier ist Vertrauen zum Menschen oft der Schlüssel. Manche Pferde neigen jedoch zu starken Verspannungen, die behandelt werden müssen. Auf keinen Fall darfst du dein Pferd in dieser Haltung longieren. Mehr Sinn macht es mit Übungen und Massagen die Haltung zunächst im Stand und im geführten Schritt aufzulösen. Hierfür bieten sich spezielle Techniken an, die du z.B. im Muskel-Relax-Programm für Pferde erlernen kannst. 

Auch halbblinde Pferde wollen arbeiten

Klar, es ist eine große Umstellung mit einem halbblinden Pferd zu arbeiten, aber es wird dir für deinen Einsatz danken. Für Pferde gibt es nichts Schlimmeres als plötzlich nicht mehr gebraucht zu werden. Passe dein Training an, stell dich um und es wird eine ganz großartige und wertvolle Erfahrung für dich werden, mit deinem halbblinden Pferd zu arbeiten. Bleib im Vertrauen und du bekommst ganz viel von ihm geschenkt, versprochen.

Alles Liebe für dich und dein Pferd sende ich Dir!

Deine Adriane

Caniskinetic® – DAS Fitness- und Gesundheitstraining für deinen Hund

Viele von euch kennen bestimmt schon die Equikinetic®  für Pferde und viele von euch besitzen neben einem Pferd/Pony auch einen Hund. Warum also nicht auch deinem Hund mit der Caniskinetic DAS Fitness- und Gesundheitstraining gönnen? Dein Hund darf vielleicht auch nach dem Longieren deines Pferdes auf dem Reitplatz sausen. Aber wie wäre es, wenn du mit deinem Hund gleichzeitig ein gesundes und präventives Training für Kopf und Körper in kurzer Zeit machen und dazu noch automatisch eure Bindung verbessern könntest? Drei Fliegen mit einer Klappe, oder!? Natürlich braucht man kein Pferd, um mit der Caniskinetic® zu starten. 

Wer hat’s erfunden?

Caniskinetic® ist die Antwort auf Equikinetic® für deinen Hund. Ein Intervalltraining zum gezielten Muskelaufbau, beruhend auf dem Isokinetischen Training. Entwickelt wurde es von Dr. Johanna Schürmeyer. 

In der Caniskinetic® arbeitest du deinen Hund gezielt auf einer Quadratvolte. Durch diese gleichmäßige Bewegung in konstanter Biegung spannt dein Hund jeweils eine Körperhälfte an und dehnt die andere Körperhälfte auf. Dein Hund lernt durch das Laufen auf der vorgegebenen Kreisbahn seine natürliche Schiefe auszugleichen und mehr Last auf dem inneren Hinterbein aufzunehmen. Die ungewohnte Arbeit regt dabei automatisch das Muskelwachstum an. 

Wichtig: Der Körper benötigt nach einer Caniskinetic®-Einheit 48 Stunden Pause zur Regeneration. In dieser Zeit darfst du kein weiteres Muskeltraining von deinem Hund fordern. 

Welche Voraussetzungen gibt es?

Gibt es bestimmte Voraussetzungen für die Caniskinetic®? Dein Hund sollte an der Leine laufen können. Es gibt aber auch die Möglichkeit frei mit Handtarget oder Targetstick zu arbeiten. 

Außerdem benötigst du: Ca. 3 x 3 Meter ebener Boden (z.B. Rasen), 4 gelbe und 4 blaue Stangen von ca. Kopf-Rumpf-Länge deines Hundes sowie eure normale Ausrüstung (Leine, Halsband, Geschirr, Kurzleine mit 1-2 Haken, evtl. Targetstick) und dann kann es schon losgehen. 

Du startest immer im Schritt in der Quadratvolte. Mit deinem individuellen Trainingsplan kannst du direkt im Anschluss an ein Training oder einen Workshop zu Hause weiter trainieren. Sitzt das Training im Schritt, kann im Trab oder mit Steigerungen der Quadratvolte gearbeitet werden. Caniskinetic® ist im Schritt hocheffektiv und muss nicht im Trab gearbeitet werden.

Neben der Arbeit in der Quadratvolte gibt es noch riesige Auswahl an Caniskinetic® -Bodenhindernissen. Diese bieten tolle Ideen und Übungen für die Verbesserung von Koordination, der Gymnastizierung und der Steigerung von Beweglichkeit und Sensomotorik. Caniskinetic®-Bodenhindernisse bietet viel Spaß und Abwechslung und verbessern auf natürliche Weise die Bindung zwischen dir und deinem Hund.

Welche Vorteile hat die Caniskinetic® für euch?

Hier zusammengefasst die wichtigsten Vorteile der Caniskinetic® – DAS Fitness- und Gesundheitstraining für deinen Hund:

  • Faszientraining! Die Faszien deines Hundes werden durch die gleichmäßige Muskelarbeit und Dehnung geschmeidig und beweglich gehalten UND sogar fester und stabiler.
  • Muskeltraining! Das Intervalltraining steigert die Ausdauer deines Hundes und verbessert die Grundkondition. Der Wechsel von gezielter Muskelanspannung und Pausen sind ein richtiger Trainings-Booster für die Muskeln deines Hundes.  
  • Koordinationstraining! Mit Caniskinetic® kannst du die Koordination und Beweglichkeit deines Hundes genauso steigern wie seine Kraft und Geschicklichkeit.
  • Geraderichtung! Gleiche Fehlbelastungen und –haltungen, z.B. durch gewohnheitsmäßiges Links-bei-Fuß-Gehen, einfach und effektiv aus.
  • Prävention! Die Harmonisierung der Bewegungsabläufe und der Ausgleich von Händigkeit beugen aktiv Verletzungen vor.
  • Mentaltraining & Bindungstraining! Ihr trainiert sehr konzentriert und achtsam zusammen in der blau-gelben Quadratvolte. Die Farbreize fördern gleichzeitig die Gehirnaktivität.

Neugierig geworden? Dann schau doch gleicht mal, ob du einen Workshop für euch findest: Termine .
ODER buche dir ein Einzeltraining bei mir in Cuxhaven, am Niederrhein oder im Rheinland.

Weiter Infos zur Caniskinetic® findest du auch in meinem Youtube Kanal:
@dradrianemack

Was für mich das schönste Kompliment nach einem Muskel-Relax-Programm Workshop ist

Du machst einen Workshop und lernst etwas komplett Neues für dich und dein Pferd. Bist ziemlich begeistert und möchtest am liebsten sofort weiter damit arbeiten. Dann kommt der Alltag. Stressige Arbeit, Winter, keine guten Trainingsmöglichkeiten und außerdem ist es einfach saukalt… der Workshop rückt immer weiter weg. Der ganz normale Wahnsinn! 

Aus genau diesem Grund festige ich in meinen Muskel-Relax-Programm (MRP) Workshops die Techniken und Übungen:

🙏gearbeitet wird immer zu zweit an einem Pferd, d.h. du kannst sowohl dein Pferd als auch andere erfühlen und wiederholst direkt die Übung
🙏du bekommst immer wieder in kleinen Feedbackrunden die Möglichkeit Fragen zu stellen
🙏zu Beginn des Workshops erhältst du ein Workbook mit einer ausführlichen Beschreibung der einzelnen Übungen in Wort und Bild
🙏am Ende des Workshops wiederholen wir zusammen alle Übungen noch einmal an einem Pferd

Du merkst, Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig. Ich möchte dir helfen, dir und deinem Pferd selbst zu helfen. Mein Programm ist alltagstauglich und kann als Routine in das tägliche Training integriert werden. 

Also ist das schönste Kompliment was du mir nach einem MRP-Workshop machen kannst: Ich mache weiter!!! 💚💚💚

Mein MRP-Baby darf weiter wachsen und daher biete ich für alle meine Stamm- und Workshop-Kunden im Frühjahr eine 8-wöchige Muskel-Relax-Programm Challenge an. Eine Bleib-Dran-Challenge könnte man sagen und ich freue mich riesig darauf🥳🥳🥳

Würde mich freuen, wenn DU dabei bist 💚

Herzlichst,

Dein Adriane

Doppellongenarbeit geht auch am Kappzaum

Arbeit an der Doppellonge

Die Doppellongenarbeit ist eine meiner liebsten Trainingsmöglichkeiten. Sie erfordert sowohl Einfühlungsvermögen als auch exakte Hilfengebung.

Doppellonge geht klassisch doch nur auf Trense?

Ich habe diese Form der Ausbildung früher auch ganz klassisch auf Trense erlernt. Zuerst im Gangpferdebereich und später bei der FN. Viel zu spät – wie ich finde – habe ich gelernt, dass die Arbeit viel sanfter und pferdegerechter mit dem Kappzaum möglich ist. Danke an dieser Stelle an Mike Geitner. Denn als ich damals die Ausbildung zum Dualaktivierungstrainer bei ihm gemacht habe, habe ich den Kappzaum gleich auch für die Doppellongenarbeit genutzt. Dafür ist es aber wichtig, zuerst die Basis zu schaffen. Also eine feine Verbindung zur Pferdenase über einen leichten Strick beim Führtraining zu erarbeiten, bevor man 12 Meter Leinen anbringt und auch am Kappzaum gewaltige Zugkräfte entwickelt. Überzeugt hat mich damals mal von außen bei der Doppellongenarbeit auf Trense bei anderen zuzuschauen. Oder auch schon beim Longieren mit der einfachen Longe. Was man da sieht, ist einfach meistens UNSCHÖN. Der Zug aufs Pferdemaul, auf die Pferdezähne und die Fliehkräfte, die das Pferd oftmals aushalten muss, ist furchtbar und absolut vermeidbar. Also, ihr habt nichts zu verlieren! Ran an den Kappzaum.

 Der Vorteil gegenüber der Arbeit mit der einfachen Longe ist die Vielfalt der Hilfen, die ich dir hier einmal zeigen möchte.

Welche Hilfen stehen dir zur Verfügung:
  1. Deine Körperhaltung: Bist du aufrecht, energetisch oder gebeugt/geduckt/schleichend/schwammig. Das alles nimmt dein Pferd wahr. Setze deine Körperhaltung bei der Arbeit mit der Doppellonge effektiv ein.
  2. Deine Position zum Pferd: Stehst du Höhe Kopf, Höhe Rumpf, Höhe Flanke? Bremst du dein Pferd, schiebst es nach außen oder treibst es gerade vor dir her? Läd deine nach innen gerichtete Schulter dein Pferd ein zu dir zu kommen oder schickt deine Schulter dein Pferd nach außen? Deine Position am und zum Pferd ist von großer Bedeutung.
  3. Deine Stimme: Ist sie laut/leise/aufmunternd/beruhigend/machst du Dauertalk/kurze Kommandos… das alles hat einen riesen Einfluss auf dein Pferd. Erhalte dir deine Stimmkommandos indem du sie tatsächlich einmal festlegst und aufschreibst. Dauerbeschallung ist keine feine Hilfe für dein Pferd. Tatsächlich schaltet es dann eher auf Durchzug.
  4. Dein Arm oder der durch eine Gerte/Peitsche verlängerte Arm: Du kannst damit dein Pferd weichen lassen/die Richtung anzeigen/die äußere oder die innere Schulter aktivieren/dein Pferd zutreten lassen oder verlangsamen… es gibt seeeehr viele Möglichkeiten deinen verlängerten Arm einzusetzen und deinem Pferd eine andere Form der Bewegung zu zeigen.
  5. Deine Energie: Deine Energie ist für mich die wichtigste Hilfe. Damit meine ich nicht deine Körperhaltung, sondern wirklich die feinstoffliche Energie, die du ausstrahlst. Man könnte sie auch Motivation oder Intuition nennen oder Bilder, die du deinem Pferd schickst. Hierzu folgt noch ein eigener Beitrag: Energetisches Longieren! Sei gespannt!
  6. Die beiden Leinen: Wer reitet weiß, dass äußerer und innerer Zügel unterschiedliche Wirkungen haben, vielfältig  einsetzbar sind und dein Pferd unterstützen können. Wichtig ist ein wohl dosierter Einsatz, denn bei der Doppellongenarbeit gibt es anders als beim Reiten REIBUNGSPUNKTE. Je mehr die Leine über dein Pferd gleiten muss – z.B. liegt die äußere Leine auf dem Zirkel zusätzlich auf der Decken-Unterlage, dem Longiergurt oder auf dem Fell. Diese Reibung erzeugt einen Widerstand und dieser Widerstand erzeugt mehr Kraft und damit mehr Zug auf dem Kappzaum. Ich bin kein Fan davon, die Leine über die Hinterhand laufen zu lassen. Hier potenzieren sich Kraft und Zug der Leinen auf dein Pferd. Lass die Leine lieber über den Rücken laufen! 
Welche  Ausrüstung braucht dein Pferd für die Doppellongenarbeit?
  • Einen Longiergurt: er sollte gut passen. Was bedeutet das? Dein Longiergurt sollte dein Pferd weder in der Bewegung behindern (einengen, quetschen, reiben am Ellbogenhöcker, am Widerrist reiben) noch rutschen. Es empfiehlt sich eine passende Unterlage. Dabei entscheide ich mich immer für die schmalen Longiergurt-Unterlagen anstatt einer zu langen Decken oder eines zu dicken Pads. Dein Longiergurt sollte rechts und links mindestens mit 3 seitlichen Ringen ausgestattet sein, damit du die aktuelle Arbeitshaltung deines Pferdes gut unterstützen kannst. Du weißt nicht, was die aktuelle Arbeitshaltung sein soll? Dazu folge mir für mehr Tipps auf Instagram.
  • Der Kappzaum: Auch er sollte gut passen. Er darf keinesfalls ins Auge rutschen, den Ohrgrund einquetschen, aufs Genick drücken, auf dem Jochbein reiben oder die Nasentrompete eindrücken. Er sollte oberhalb der Nasenbeinspitze liegen, sich gemütlich ums Nasenbein schmiegen, keine störenden Schnallen besitzen, leicht sein, nicht einschneiden und meiner Meinung nach nicht aus Eisen oder Kettengliedern bestehen. Ich bevorzuge leichte und weiche Kappzäume aus Biotane. Für mich aktuell im Preis-/Leistungsverhältnis ungeschlagen der *Geitner Kappzaum (es gibt aktuell 6 Größen von Mini-Shetty bis Kaltblut). *unbezahlte Werbung aus Überzeugung
  • Die Doppellonge: Sie sollte definitiv leicht sein und einen leichten und eher kleinen Karabiner besitzen. Viele Pferde nervt es, – übrigens auch an der einfachen Longe – wenn der Karabiner ständig auf die Nasentrompete oder das Nasenbein schlägt. Ich könnte mich so auch nicht konzentrieren. Die Länge solltest du dir selber wählen. Außerdem ist es total wichtig, dass der Karabiner durch die Ringe von Kappzaum und Longiergurt passt, falls du mal anders als „einfach verschnallen“ möchtest.  Die einfache Verschnallung ist zwar praktisch, da man nicht um schnallen muss, aber spätestens auf dem Zirkel gibt es Varianten, die ich Anfängern auf jeden Fall ans Herz lege! Ich selbst besitze Doppellongen in verschiedenen Längen von 6m, 10m und 16m. Je nachdem ob du gerade Fahren vom Boden, Seitengänge oder große Zirkelarbeit machst, lohnt es sich mit verschiedenen Längen zu arbeiten. Hier gibt es so viele Produkte und Qualitäten auf dem Markt, dass ich dir gar keinen Tipp geben kann. Tatsächlich habe ich meine Longen alle selber gebaut. 
  • Karabiner zum Verschnallen, damit es schneller geht. Für mich ein MUSS, da ich ein eher ungeduldiger Mensch bin. Zudem arbeite ich sehr gerne im Intervall und wenn der Timer für die Pause piept, sollte es auch fix gehen mit dem Umschnallen. Schließlich will ja nicht nur mein Pferd seine Pause genießen.
  • Verlängerter Arm: Wenn nötig, verlängere deinen Arm. Manche Pferde sind so fein, dass es gar nicht nötig ist. Eine Fahrpeitsche hat aber viele Vorteile, weil du dein Pferd einfach überall unterstützen kannst, wo es nötig ist. Fahrpeitschen sind für mich die beste Alternative, da sie sehr leicht sind und sich kein langer Schlag um deine Leinen wickeln kann. Am besten nimmst du sie im Geschäft mal in die Hand oder noch besser: Teste das Material deiner Stallkolleg*innen. 
  • Material wie Schaumstoffgassen oder Pylonen: Gerade wenn man auf dem Reitplatz arbeitet, ist es hilfreich sich vorher ein paar Übungen zu planen. Was ist da besser, als den „Weg“ schon vorzubereiten, indem du einzelne Übungen wie Zirkel, Schlangenlinien oder Quadrate mit Pylonen oder Gassen markierst. Wer mich kennt weiß: Ich liebe die blau-gelbe Welt! Daher sind Schaumstoffgassen und blau-gelbe Pylonen im Dauereinsatz. Sie helfen dir und deinem Pferd immer auf dem richtigen Weg zu bleiben. Gerade für Anfänger mit der Doppellonge ist es Gold wert, einen Zirkel mit Pylonen zu markieren.   
    FAhren vom Boden

    Tatsächlich liebe ich es, in meinen Workshops die klassische Arbeit mit der Doppellonge aus dem Fahren vom Boden aus zu erarbeiten. Hierbei stelle ich mich zunächst hinter das Pferd. Wichtig: Halte so viel Abstand, dass dein Pferd dich nicht bei einem Jubeltritt erwischen kann. 

    Praxis

    Du willst mehr über die Arbeit mit der Doppellonge am Kappzaum wissen? Dann bleib dran und folge mir  oder schau mal auf meiner Website vorbei. Hier findest du verschiedene Workshop-Angebote und alle Preise und Infos. Du willst einen Workshop bei euch am Hof organisieren? Dann schreib mich gerne an! Freue mich auf dich und deinen Vierbeiner!

    Link zur Workshop-Info:

    Workshopbeschreibung Doppellonge

    Der Sattel soll zu Pferd und Reiter „passen“ – Ein Anspruch, der viele Fragen aufwirft!

    Der Sattel soll zu Pferd und Reiter passen

    Dies ist das Idealbild eines Sattels heutzutage. Wie oft jedoch sehe ich in meiner Fahrpraxis Sättel, die so gar nicht mit der Rückenlinie des Pferdes harmonieren. Oder Sättel, die den Reiter in einen so starren Sitz zwängen, mit dem es Ihm unmöglich wird seine Balance zu finden. Daraus resultieren wiederum Missverständnisse zwischen Pferd und Reiter, da der Reiter die Hilfengebung nicht verständlich umsetzen kann. Es entsteht FRUST! Ganz abgesehen davon, dass ein schlecht passender Sattel dem Pferd ohne Umschweife SOFORT und IMMER Schaden zufügt. Das beginnt mit Einschränkung seiner Bewegungen. Steigert sich in eine Verfestigung der muskulären und faszialen Strukturen bis hin zu Atrophien (Verlust von Muskelmasse) und Verklebungen. Schließlich führt der Teufelskreis zu einer ernst zu nehmenden „undefinierbaren“ Lahmheit. Mein Tierarzt drückte das immer aus mit „läuft wie ein Sack Muscheln“. Man weiß nicht, ob die Hinterhand, die Vorhand, der Rücken, das ISG oder alles gleichzeitig betroffen sind. Manchmal wird das Pferd aus „unerklärlichen“ Gründen plötzlich total phlegmatisch oder zornig und unwillig unter dem Sattel. Ein schleichender Prozess…

    > weiterlesen

    Faszien Frequenz Therapie mit dem Overo NeuroStim®

    Zwei Jahre habe ich mir nun mit der Entscheidung Zeit gelassen, meine Hände teilweise durch ein Gerät – in diesem Falle den NeuroStim® – zu ersetzen. Das fiel mir nicht leicht, da ich sehr auf meine Hände vertraue. Nachdem ich mir mehrere Life-Anwendungen am Pferd angesehen hatte und ich auch das Vergnügen hatte mich von Vinja Bauer auf der Equitana mit zwei unterschiedlichen Therapiegeräten behandeln zu lassen, fiel dieses Jahre die Entscheidung auf das handliche Gerät von der Firma Overo. Denn ganz ehrlich, man wird ja doch nicht jünger.

    > weiterlesen

    Hilfe mein Hund wird alt!

    Hilfe mein Hund wird alt! Kennen Sie dieses Phänomen: Gerade im Zusammenleben mit dem eigenen Hund wechselt mit zunehmendem Alter des Hundes die Position zum Tier. Was einen Großteil des „Hundelebens“ ausgemacht hat, nämlich der Gedanke des Menschen  „mein Hund beschützt und begleitet mich“ ändert sich plötzlich völlig.

    Der Mensch schlüpft in die Rolle des Beschützers und BegleiterS > weiterlesen

    Die Verbindung zwischen Mensch und Tier

    Die Verbindung zwischen Mensch und Tier: In Beziehungen geht es auf und ab, so auch zwischen Mensch und Tier. Oftmals komme ich zu einem Neukunden und finde eine Situation vor, in der Kummer und Sorgen um das zu behütende Tier in Hilflosigkeit umgeschlagen sind. Der Mensch denkt nur noch über Futtermittel, Medikamente, den nächsten Tierarztbesuch und und und nach. Mensch und Tier haben für einen kurzen Moment die Verbindung zueinander verloren und die Erfolge aller Bemühungen um die Gesundheit des Tieres bleiben aus.
    > weiterlesen

    WINTERARBEIT!!!

    Wenn es draußen kalt ist und schneit, die Halle mal wieder besetzt ist oder keine vorhanden und die Pferde schon vom Vortag nicht ausgelastet worden sind, weil keine Zeit übrig war oder es schon dämmerte… was tun dann die meisten Pferdebesitzer? Genau, spazieren gehen. > weiterlesen